Adjacency Pair
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Inhaltsverzeichnis
Definition
Adjacency Pairs sind zwei benachbarte Gesprächsbeiträge zweier unterschiedlicher Sprecher, die sich inhaltlich aufeinander beziehen und in einem logischen Zusammenhang stehen.
Adjacency Pairs sind stark konventionalisiert. Zwischen den beiden Gesprächsschritten, die ein Adjacency Pair bilden, besteht eine enge Bindung. Durch die Artikulation des ersten Teils eines Adjacency Pairs wird eine Erwartungshaltung geschaffen und so das weitere kommunikative Handeln des Gesprächspartners bestimmt. Vom Rezipienten wird erwartet, den zweiten Teil des Adjacency Pairs zu äußern und die Sequenz so zu vervollständigen. Tut er dies nicht, wird dies vom Sprecher bemerkt und kommunikativ angezeigt. Äußerungen, die ein Adjacency Pair bilden, folgen in benachbarten Gesprächsschritten häufig unmittelbar aufeinander. Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Adjacency Pairs können durch Einschubsequenzen unterbrochen und so ausgebaut oder erweitert werden.
Typische Adjacency Pairs sind:
- Frage - Antwort
- Gruß - Gegengruß
- Aufforderung - Antwort
- Angebot - Annahme/Verweigerung
- Vorwurf - Zurückweisung/Zugeben
Adjacency Pair ist das englische Pendant zum deutschen Begriff Nachbarschaftspaar. In der Fachliteratur werden beide Begriffe bedeutungsgleich verwendet. Häufig ist auch in deutschen Texten der unübersetzte Terminus Adjacency Pair zu finden. Ebenfalls synonym verwendet wird der Begriff Paarsequenz.
Beispiele
Im folgenden Beispiel handelt es sich um ein Adjacency Pair, das aus Gruß und Gegengruß besteht.
Verwandte Begriffe
Relevanter Wissensrahmen (Frame)
Adjacency Pair evoziert den Sequenz-Frame.
In der Definition wurden die folgenden Frame-Elemente verwendet:
GESPRÄCHSBEITRAG_1 (verwendet „ersten Teil eines Adjacency Pairs“)
GESPRÄCHSBEITRAG_2 (verwendet als „zweiten Teil des Adjacency Pairs“)
GESPRÄCHSBEITRÄGE
RELATIONSTYP (verwendet als „inhaltlich aufeinander beziehen“ , „logischen Zusammenhang“)
NÄHE (verwendet als „benachbart“)
EFFEKT (verwendet als „Erwartungshaltung“)
ERWEITERUNGSOPTION (verwendet als „Einschubsequenzen“)