Adverbialsatz


Frame-Index / LE-Index

Inhaltsverzeichnis

  1. Framedefinition
  2. Frame-Elemente
  3. Frame-evozierende Lexikalische Einheiten
  4. Annotationsreporte
  5. Frame-zu-Frame-Relationen

Framedefinition


Adverbialsatz

Dieser Frame umfasst SYNTAKTISCH_GEREGELTE_EINHEITEN in (meist) UNTERGEORDNETER_STELLUNG, die den im Hauptsatz ausgedrückten Sachverhalt näher charakterisieren. Je nach Art ihrer SEMANTISCHEN_EIGENSCHAFT werden neun Typen SYNTAKTISCH_GEREGELTER_EINHEITEN mit spezifischen EINLEITENDEN_BINDEWÖRTERN unterschieden. In manchen Fällen treten sie auch ohne EINLEITENDES_BINDEWORT auf.

Belegstellen für die Verwendung in der fachsprachlichen Literatur:

Diese Situation führt zu der Behauptung, dass die [von om und um eingeleiteten] [Final]Semantische_Eigenschaft[sätze]Syntaktisch_geregelte_Einheit dem französischen Finalsatz mit por (… à) nachgebildet sind (Grimm 1837: 104, Reed 1958: 101ff.).

Auch bei [Konditional]Semantische_Eigenschaft[sätzen]Syntaktisch_geregelte_Einheit [ohne Konjunktion]Einleitendes_Bindewort [mit Anfangsstellung des Verbs]Verbstellung trete* keine Modalpartikeln auf: [(159) Sollte er (*ja/\'wohl/'eben) rechtzeitig kommen, gehen wir noch ins Kino.]Beispiel

Im Laufe der linearen Äußerungsproduktion vermischen sich hierbei verschiedene Konstruktionen: Einerseits ist der [subordinierte]Untergeordnete_Stellung [Konditional]Semantische_Eigenschaft[satz]Syntaktisch_geregelte_Einheit als Komplementsatz (Objektsatz) zum W-Teilsatz und damit als Fortsetzung der Pseudocleft-Konstruktion zu interpretieren: „was isch NIEmals verzeihen könnte; [wenn jemand (am-) äh: mein KIND was antun würde;".]Beispiel.

Frame-Elemente


Kern-FEDefinitionen
SYNTAKTISCH_GEREGELTE_EINHEITAbgeschlossene Einheit, die nach den Regeln der Syntax gebildet wird.Beispielbelegstelle: Der Kausal[satz]Syntaktisch_geregelte_Einheit weil ihre Geschichte auf Allerseelen begann liefert eine epistemische Begründung für die Alternative.
SEMANTISCHE_EIGENSCHAFTBestimmte SEMANTISCHE_EIGENSCHAFT, die die SYNTAKTISCH_GEREGELTE_EINHEIT in einem Satz oder in einer Äußerung besitzt; z. B. die Angabe einer Bedingung oder einer Ursache für das Geschehen im Hauptsatz. Das FE ist durch die Erstglieder der LEs instanziiert.Beispielbelegstelle: Nach Lerch ist dem Konzessivsatz, der ja ein beträchtliches Abstraktionsvermögen voraussetzt, «historisch wie psychologisch» der [Adversativ]Semantische_Eigenschaftsatz (gekennzeichnet durch ein antonymes Verhältnis zwischen Elementen seiner Gliedsätze) vorangegangen.
EINLEITENDES_BINDEWORTBestimmte Wortart, die die SYNTAKTISCH_GEREGELTE_EINHEIT typischerweise oder im Einzelfall einleitet.Beispielbelegstelle: Die anderen Varianten sind Konditionalsätze [ohne wenn]Einleitendes_Bindewort (mit Verb-Erst-Stellung) und Sätze nach Verba dicendi (mit Verb-Zweitstellung): (i) Käme sie rechtzeitig, könnten wir doch noch ins Kino.(ii) Sie bemerkte trocken, genau das habe sie befürchtet.Im Unterschied zu der Verwendung mit als steht hier allerdings keine Konjunktion. Dem Status von als in diesen Verwendungen ist noch nachzugehen.
Nicht-Kern-FEDefinitionen
AUFTRETENSORTAllgemeiner Auftretensort einer SYNTAKTISCH_GEREGELTEn_EINHEIT, z. B. eine Äußerung oder ein Text.Beispielbelegstelle: 'Sooft' bedeutet soviel wie 'immer wenn', oder 'jedes Mal wenn'. Deswegen fängt der Temporalsatz [in (3b)]Auftretensort mit dem Adverb 'telkens' an.
ANZAHLAnzahl der SYNTAKTISCH_GEREGELTEn_EINHEITen innerhalb einer Äußerung oder eines Textes.Beispielbelegstelle: 1. Wenn wir von einigen unsicheren Stellen absehen (vgl. Anhang), finden sich insgesamt [47]Anzahl adverbiale Modalsätze.
BEISPIELLexikalisches Beispiel einer SYNTAKTISCH_GEREGELTEn_EINHEIT. Beispielbelegstelle: Es folgt eine sehr lange Pause von 2.5 Sekunden, wonach M die Problemquelle mithilfe des Temporalsatzes [„wenn die in die KIRche rennt,“]Beispiel präzisiert.
BESTANDTEILEin Teilelement der SYNTAKTISCH_GEREGELTEn_EINHEIT, das diese näher charakterisiert, z. B. eine bestimmte Art von Verben.Beispielbelegstelle: In deutschen Reportagen sind die Sätze mit Bezug auf den Autor, mit ich bzw. wir als Subjekt, überwiegend intransitive Lokalsätze [mit Fortbewegungsverben und Verben des Sich-Befindens (z. B. fahren, klettern, sich kämpfen, sich arbeiten, kommen; sich befinden, stehen, bleiben)]Bestandteil.
BEZUGVerweist auf ein anderes sprachliches Element im Satzgefüge, zu dem die SYNTAKTISCH_GEREGELTE_EINHEIT in Beziehung steht.''Beispielbelegstelle: In stilistisch neutralen Texten und bei Kontaktstellung des nach gestellten Nebensatzes zum Kataphorikum bildet der Lokalsatz [(gegebenenfalls mit dem Kataphorikum des Hauptsatzes)]Bezug in der Regel das Rhema, der Hauptsatz stellt das Thema dar, vgl. für das Russische, Tschechische, Slowakische und Bulgarische (der Schrägstrich markiert die Grenze zwischen Thema und Rhema):(38) My pošli / tuda, otkuda slyšatsja golosa.(39) Šel, / kudy ho nohy nesli.(40) Chlapci idú, / kam ich oči vedú.(41) Otivam / tam, kădeto me čakat.''
EPOCHESprachgeschichtlicher Zeitpunkt, an dem die SYNTAKTISCH_GEREGELTE_EINHEIT auftaucht.Beispielbelegstelle: Mit diesem Artikel von Jeffers und Pepicello ist aber die Frage nach Finalsätzen [in voreinzelsprachlicher Zeit]Epoche keineswegs beantwortet.
FUNKTIONFunktion, die die SYNTAKTISCH_GEREGELTE_EINHEIT innerhalb einer Äußerung oder eines Textes zusätzlich zu ihrer SEMANTISCHEn_FUNKTION einnehmen kann.Beispielbelegstelle: Die restlichen Elemente des [satzeröffnenden]Funktion Konditionalsatzes in 1b) drücken hauptsächlich neue Informationen aus.
POSITIONStelle im Satz bzw. in einer Äußerung, an der die SYNTAKTISCH_GEREGELTE_EINHEIT auftritt.Beispielbelegstelle: Konzessivsätze, [die vor dem Vorfeldbereich (im sogenannten Vorvorfeld) auftreten]Position, bezeichnet Wolf (1998, 93ff.) als „metakommunikative Nebensätze“, weil sie zur „Ankündigung“ einer Sprechhandlung dienen und somit – wie Schanen (1993, 158) feststellt – eine kommunikative Lenk- und Orientierungsfunktion haben.
REALISIERUNGSARTArt und Weise, in der die SYNTAKTISCH_GEREGELTE_EINHEIT in einem Text oder in einer Äußerung realisiert wird, z. B. intonatorische, semantische oder syntaktische Umsetzungen wie die Stellung des Verbs.Beispielbelegstelle: Als Relativsätze werden solche Temporalsätze definiert, [bei denen die Handlungen des über- und des untergeordneten Satzes im relativen Zeitbezug der Gleichzeitigkeit zueinander stehen]Realisierungsart.
SEQUENTIELLE_ABFOLGEGibt an, wann die SYNTAKTISCH_GEREGELTE_EINHEIT in einem Text oder einer Äußerung angeführt wird.Beispielbelegstelle: Die [vorherigen]Sequentielle_Abfolge Konditionalsätze (ab Z. 1, 13, 20) wurden noch nicht fortgesetzt.
SPRACHELandessprache oder spezifischer Sprachgebrauch, in dem die SYNTAKTISCH_GEREGELTE_EINHEIT verwendet wird.Beispielbelegstelle: Der [französische]Sprache Konzessivsatz zeichnet sich bekanntlich dadurch aus, daß er - analog zum Spanischen, Italienischen, Portugiesischen und im Gegensatz zum Deutschen und Englischen - nach Konjunktionen wie quoique, bien que fast immer eine konjunktivische Verbform aufweist.
SUBTYPUnterkategorie einer SEMANTISCHEN_EIGENSCHAFT einer SYNTAKTISCH_GEREGELTEn_EINHEIT, z. B. ein ‚reiner‘ Kausalsatz oder ein ‚komplexer‘ Temporalsatz.Beispielbelegstelle: Unter der Überschrift Kausalsätze werden in den gängigen Grammatiken verschiedene Unterteilungen angeboten, deren erste gewöhnlich mit Kausalsatz [im engeren Sinn]Subtyp’, ‘der [reine]Subtyp Kausalsatz’ oder auch einfach mit ‘Typ kausal’ bezeichnet wird.
SYNTAKTISCHE_EIGENSCHAFTGibt an, welche syntaktische Besonderheit die SYNTAKTISCH_GEREGELTE_EINHEIT in einem Satzgefüge aufweist, z. B. eine bestimmte syntaktische Funktion oder ein Abhängigkeitsverhältnis zum übergeordneten Hauptsatz.Beispielbelegstelle: 1. Wenn wir von einigen unsicheren Stellen absehen (vgl. Anhang), finden sich insgesamt 47 [adverbiale]Syntaktische_Eigenschaft Modalsätze.
UNTERGEORDNETE_STELLUNGAngabe des hierarchischen Verhältnisses von Sätzen innerhalb eines Satzgefüges, z. B. Unterordnung. Adverbialsätze sind in den meisten Fällen dem Hauptsatz, den sie näher charakterisieren, untergeordnet.Beispielbelegstelle: Im Laufe der linearen Äußerungsproduktion vermischen sich hierbei verschiedene Konstruktionen: Einerseits ist der [subordinierte]Untergeordnete_Stellung Konditionalsatz als Komplementsatz (Objektsatz) zum W-Teilsatz und damit als Fortsetzung der Pseudocleft-Konstruktion zu interpretieren: „was isch NIEmals verzeihen könnte; wenn jemand (am-) äh: mein KIND was antun würde;.
VERBSTELLUNGSyntaktische Position des Verbs, das eine SYNTAKTISCH_GEREGELTE_EINHEIT markiert. ''Beispielbelegstelle: Die anderen Varianten sind Konditionalsätze ohne wenn [(mit Verb-Erst-Stellung)]Verbstellung und Sätze nach Verba dicendi (mit Verb-Zweitstellung): (i) Käme sie rechtzeitig, könnten wir doch noch ins Kino.(ii) Sie bemerkte trocken, genau das habe sie befürchtet.Im Unterschied zu der Verwendung mit als steht hier allerdings keine Konjunktion. Dem Status von als in diesen Verwendungen ist noch nachzugehen.

Frame-evozierende Lexikalische Einheiten


Annotationsreporte


Frame-zu-Frame-Relationen


  • In einer Verwendet-Relation zum Frame Nebensatz (Nebensatz>Adverbialsatz).
  • In einer Untergeordnet_von-Relation zum Frame Infinitivsatz (Adverbialsatz>Infinitivsatz).
Gesamtübersicht Frame-zu-Frame-Relationen

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Legende:

Vererbungs-Relation (FrameNet: Inheritance-Relation)
Perspektive_auf-Relation (FrameNet: Perspective_on-Relation)
Untergeordnet_von-Relation (FrameNet: Subframe-Relation)
Verwendet-Relation (FrameNet: Using-Relation)
Bezug_auf-Relation (FrameNet: See_also-Relation)
Vorangehend_von-Relation (FrameNet: Precedes-Relation)
Inchoativ-Relation (FrameNet: Inchoative_of-Relation)
Ursächlich_für-Relation (FrameNet: Causative_of-Relation)

Kategorien:

Frame-EintragEbene 2
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