Annotationsreport Gesprächsschritt: Unterschied zwischen den Versionen
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Deverbal von ''schreiten''. Zweiwertige Valenz: ‚jmd. schreitet (in eine Richtung/in einem Raum)‘. Die Leerstelle ‚jmd. ‘ entspricht dem FE SPRECHER. Die Leerstelle ‚Richtung/Raum‘ entspricht metaphorisch betrachtet dem FE ÜBERGEORDNETE_HANDLUNG, welches im Erstglied ‚Gespräch-‘ des Kompositums ‚Gesprächsschritt‘ realisiert ist. | Deverbal von ''schreiten''. Zweiwertige Valenz: ‚jmd. schreitet (in eine Richtung/in einem Raum)‘. Die Leerstelle ‚jmd. ‘ entspricht dem FE SPRECHER. Die Leerstelle ‚Richtung/Raum‘ entspricht metaphorisch betrachtet dem FE ÜBERGEORDNETE_HANDLUNG, welches im Erstglied ‚Gespräch-‘ des Kompositums ‚Gesprächsschritt‘ realisiert ist. | ||
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Die Nominalisierung ‚Gesprächsschritt‘ ist im Kontext der Gesprächsanalyse metaphorisch zu interpretieren. ‚Im Gespräch zu schreiten‘ bzw. ‚einen Gesprächsschritt zu machen‘ bedeutet hier ‚eine (in sequenzieller Abfolge zu anderen stehende) Äußerung im Gespräch zu produzieren‘. | Die Nominalisierung ‚Gesprächsschritt‘ ist im Kontext der Gesprächsanalyse metaphorisch zu interpretieren. ‚Im Gespräch zu schreiten‘ bzw. ‚einen Gesprächsschritt zu machen‘ bedeutet hier ‚eine (in sequenzieller Abfolge zu anderen stehende) Äußerung im Gespräch zu produzieren‘. | ||
<u>Kurzdefinition:</u> Ein Gesprächsschritt ist eine (in sequenzieller Abfolge zu anderen stehende) Äußerung eines Sprechers mit bestimmten Inhalten, die er – während er das Rederecht hat – im Gespräch produziert. | <u>Kurzdefinition:</u> Ein Gesprächsschritt ist eine (in sequenzieller Abfolge zu anderen stehende) Äußerung eines Sprechers mit bestimmten Inhalten, die er – während er das Rederecht hat – im Gespräch produziert. | ||
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|Artikel 112, HSK (16.2) 2001: 1164 | |Artikel 112, HSK (16.2) 2001: 1164 | ||
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|Eine Studentin (B) und ein Student (C) diskutieren (...) über die Institution ‚Ehe‘. (...) Zunächst [bringt]<sub>Support</sub> [die Sprecherin B]<sub>Sprecher</sub> einen ['''Gesprächs''']<sub>Übergeordnete_Handlung</sub>'''schritt''' [zu Ende]<sub>Support</sub>, jedenfalls stellt sich dies aus der Sicht von C so dar. | |Eine Studentin (B) und ein Student (C) diskutieren (...) über die Institution ‚Ehe‘. (...) Zunächst [bringt]<sub>Support</sub> [die Sprecherin B]<sub>Sprecher</sub> einen ['''Gesprächs''']<sub>Übergeordnete_Handlung</sub>'''schritt''' [zu Ende]<sub>Support</sub>, jedenfalls stellt sich dies aus der Sicht von C so dar. | ||
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− | |Die vorgestellten ['''Gesprächs''']<sub>Übergeordnete_Handlung</sub>'''schritte''' | + | |Die vorgestellten ['''Gesprächs''']<sub>Übergeordnete_Handlung</sub>'''schritte''' bestehen zwar nur aus ''einer'' Äußerungseinheit, aber dies ändert nichts an der grundlegenden Erkenntnis, dass gesprächsorganisatorische Gliederung und Textorganisation von den gleichen sprachlichen Mitteln Gebrauch machen und somit im engen Zusammenhang zu sehen sind. |
|Artikel 117, HSK (16.2) 2001: 1224 | |Artikel 117, HSK (16.2) 2001: 1224 | ||
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Aktuelle Version vom 31. August 2018, 11:20 Uhr
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FEs | Anzahl annotierter FEs |
---|---|
ANZAHL | 1 |
ART_UND_WEISE | 2 |
EIGENSCHAFT | 2 |
SEQUENZIELLE_ABFOLGE | 4 |
SPRECHER | 7 |
ZEITPUNKT | 1 |
ÜBERGEORDNETE_HANDLUNG | 14 |
Deverbal von schreiten. Zweiwertige Valenz: ‚jmd. schreitet (in eine Richtung/in einem Raum)‘. Die Leerstelle ‚jmd. ‘ entspricht dem FE SPRECHER. Die Leerstelle ‚Richtung/Raum‘ entspricht metaphorisch betrachtet dem FE ÜBERGEORDNETE_HANDLUNG, welches im Erstglied ‚Gespräch-‘ des Kompositums ‚Gesprächsschritt‘ realisiert ist.
Die Nominalisierung ‚Gesprächsschritt‘ ist im Kontext der Gesprächsanalyse metaphorisch zu interpretieren. ‚Im Gespräch zu schreiten‘ bzw. ‚einen Gesprächsschritt zu machen‘ bedeutet hier ‚eine (in sequenzieller Abfolge zu anderen stehende) Äußerung im Gespräch zu produzieren‘.
Kurzdefinition: Ein Gesprächsschritt ist eine (in sequenzieller Abfolge zu anderen stehende) Äußerung eines Sprechers mit bestimmten Inhalten, die er – während er das Rederecht hat – im Gespräch produziert.
Belegstellen & Annotationen | Quellen | Auffälligkeiten |
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Das, was auf einen [ersten]Sequenzielle_Abfolge [Gesprächs]Übergeordnete_Handlungschritt als [nächster]Sequenzielle_Abfolge Schritt [des Partners]Sprecher erfolgt, zeigt an, welche Bedeutung der erste Beitrag hat. | Artikel 107, HSK (16.2) 2001: 1119 | |
Konversationsanalytisch ein Gespräch zu analysieren heißt, den Mechanismus zu erfassen, der sich in dem offenkundig reibungslosen, ohne lange Pausen ablaufenden Wechsel von [Gesprächs]Übergeordnete_Handlungschritten [in der face-to-face-Kommunikation]Übergeordnete_Handlung manifestiert. | Artikel 112, HSK (16.2) 2001: 1163 | |
Enthält der [bisherige]Sequenzielle_Abfolge [Gesprächs]Übergeordnete_Handlungschritt Indikatoren, daß der Sprecher den nächsten Sprecher selbst auswählt, (…). | Artikel 112, HSK (16.2) 2001: 1164 | |
Eine Studentin (B) und ein Student (C) diskutieren (...) über die Institution ‚Ehe‘. (...) Zunächst [bringt]Support [die Sprecherin B]Sprecher einen [Gesprächs]Übergeordnete_Handlungschritt [zu Ende]Support, jedenfalls stellt sich dies aus der Sicht von C so dar. | Artikel 117, HSK (16.2) 2001: 1215f. | Support-Verb |
Es handelt sich um [komplexe]Eigenschaft [Gesprächs]Übergeordnete_Handlungschritte, [die sequentiell nicht zu trennen sind]Sequenzielle_Abfolge und [mehreren Sprechern zugewiesen werden müssten]Sprecher. | Artikel 117, HSK (16.2) 2001: 1217 | |
Solche [komplexen]Eigenschaft [Gesprächs]Übergeordnete_Handlungschritte sind im Alltag gar nicht so selten (...). | Artikel 117, HSK (16.2) 2001: 1217 | |
Die Regeln von Sacks/Schegloff/Jefferson (1974, 704) sehen solche [Gesprächs]Übergeordnete_Handlungschritte, die [von mehreren Sprechern]Sprecher [gleichzeitig und gemeinsam]Art_und_Weise [hergestellt werden]Support, nicht vor. | Artikel 117, HSK (16.2) 2001: 1217 | Support-Verb |
Die [Gesprächs]Übergeordnete_Handlungschritte [müssen]Support[schnell]Art_und_Weise [verfertigt werden]Support, und der damit verbundene Vorläufigkeitscharakter erlaubt es den Beteiligten, an Stellen „einzusteigen“, die nach den obigen Regeln nicht als übergangsrelevante Stellen gelten können und dennoch nicht als Unterbrechungen und als Kommunikationsstörungen zu werten sind. | Artikel 117, HSK (16.2) 2001: 1217 | Support-Verb |
Das zweiteilige Hörersignal - ja das is richtig -, das simultan zur Fortsetzung des [Gesprächs]Übergeordnete_Handlungschritts [von B]Sprecher gesetzt ist, stellt einen Kommentar dar, eine explizite Zustimmung zu dem, was die Sprecherin sagt. | Artikel 117, HSK (16.2) 2001: 1217 | |
Die Hörer bestätigen zunächst gleichzeitig die unversehrte Ankunft von ‚geschäftsschädigung‘, der Hörer B bestätigt das Ganze (Ankunft und seinen Hörerkollegen) noch einmal, [der Sprecher]Sprecher bestätigt abschließend den gesamten Bestätigungskomplex der Hörer und [fährt]Support [nach einer Pause]Zeitpunkt im [Gesprächs]Übergeordnete_Handlungschritt [fort]Support. | Artikel 117, HSK (16.2) 2001: 1223 | Support-Verb |
B nutzt in [ihrem]Sprecher [Gesprächs]Übergeordnete_Handlungschritt die Möglichkeit, mithilfe der Valenzerfüllung eine Kurzform, eben die Ellipse, zu realisieren. | Artikel 117, HSK (16.2) 2001: 1224 | |
Die vorgestellten [Gesprächs]Übergeordnete_Handlungschritte bestehen zwar nur aus einer Äußerungseinheit, aber dies ändert nichts an der grundlegenden Erkenntnis, dass gesprächsorganisatorische Gliederung und Textorganisation von den gleichen sprachlichen Mitteln Gebrauch machen und somit im engen Zusammenhang zu sehen sind. | Artikel 117, HSK (16.2) 2001: 1224 | |
A initiiert auch das Unterthema ‚Wetter‘, ein Thema dritter Ordnung, dessen persönliche Ausgestaltung in [Gesprächs]Übergeordnete_Handlungschritt [(43]Anzahl dann eine Themenverschiebung bzw. einen Themenwechsel herbeiführt (...). | Artikel 120, HSK (16.2) 2001: 1260 |