Annotationsreport Indefinitpronomen

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Pronomen

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FEsAnzahl annotierter FEs
AUFTRETENSORT1
BEISPIEL11
BESTIMMENDES_ELEMENT13
EIGENSCHAFT1
FÜRWORT12
REALISIERUNGSART2
SPRACHE2

Sortales Nomen. Zweigliedriges Determinativkompositum aus dem Adjektiv indefinit und dem Substantiv Pronomen.

Der semantische Kopf ‚Pronomen‘ wird selbst als Realisierung des FE FÜRWORT annotiert, da er im übergeordneten Kontext der Wortarten als solcher verstanden und verwendet wird. Das Erstglied ‚Indefinit-‘ wird als FE BESTIMMENDES_ELEMENT (hier: im Sinne von unbestimmt) annotiert.

Kurzdefinition: Das Indefinitpronomen ist ein unbestimmtes Fürwort. Es tritt in verallgemeinernder oder anonymisierender Funktion für ein nicht näher bestimmtes Subjekt ein: etwas, nichts, man, jemand, jeder, etc.

Belegstellen & Annotationen Quellen Auffälligkeiten
Das [allein stehende]Eigenschaft [Indefinit]Bestimmendes_Element[pronomen]Fürwort [was (Z. 13)]Beispiel deutet hier auf die Unaufmerksamkeit des Hörers RE hin, da die vorherige Proposition BUs klar und verständlich war. Werdecker 2008: 43
[Mit dem steigend intonierten]Realisierungsart [Indefinit]Bestimmendes_Element[pronomen]Fürwort [wer (Z. 3)]Beispiel und dem Sprechen im Forte zeigt nun auch Sprecher FEH Interesse und legitimiert somit RE zum Klatschangebot. Werdecker 2008: 45
Nach einer langen Pause zur Überlegung folgt die lokale Orientierung mit dem [Indefinit]Bestimmendes_Element[pronomen]Fürwort [wo (Z. 10)]Beispiel und neuer Deixis des (Z. 10) in Form einer Ergänzungsfrage. Werdecker 2008: 46
Das [Indefinit]Bestimmendes_Element[pronomen]Fürwort [in der dialektalen Variante]Auftretensort [mer (Z. 24) – statt ‚man’ –]Beispiel distanziert sich von der Referenz des Klatschobjektes und stiftet Allgemeingültigkeit. Werdecker 2008: 48
Auffällig ist zugleich die Distanzierung von einer Selbstreferenz durch das [Indefinit]Bestimmendes_Element[pronomen]Fürwort [ma (Z. 19)]Beispiel, die Modalpartikel doch (Z. 19) und die ebenfalls der Abschwächung dienende Verwendung des Modalverbs kann (Z. 19). Werdecker 2008: 81f.
Das Adverb bissle (Z. 41) hat in diesem Kontext durch den dozierenden Ton eine verstärkende Wirkung. Zeile 42 ist als reduzierende Paraphrase anzusehen, da die Konkretisierung durch die [Indefinit]Bestimmendes_Element[pronomen]Fürwort [ma (Z. 42) und sowas (Z. 42)]Beispiel zurückgenommen wird. Werdecker 2008: 84
Das prädikative Bezugsnomen kann ebenso das [Indefinit]Bestimmendes_Element[pronomen]Fürwort [jemand oder einer]Beispiel sein:

(7) aber ich <<rhyth>bln nicht einer der JEden sOnntag in die klrche gehen muss;=wEnn die'>

Birkner 2006 b: 211
Die determinativische Entsprechung zu dem [Indefinit]Bestimmendes_Element[pronomen]Fürwort [einer]Beispiel ist der indefinite ein, der sich zu einer morphologisch wie das adnominale Pendant zur selbststandigen Variante bei Non-Selbstständigen verhält. Zifonun 2007: 65
Das [Indefinit]Bestimmendes_Element[pronomen]Fürwort [schwed. nägon bzw. dan./norw. nogen, noen]Sprache [mit jeweiligem Formenparadigma]Realisierungsart wird auch als Quantifikativum im mittleren Skalenbereich im Sinne von ‘etwas, einige’ gebraucht und ähnelt damit engl. some. Zifonun 2007: 117
Die Unflektierbarkeit der Adjektive im Englischen und die dadurch entstehende Ambiguität in Bezug auf Wortarten wird bei der Substantivierung durch die [Indefinit]Bestimmendes_Element[pronomen]Fürwort [one/ones]Beispiel kompensiert (5). Siemund / Perevozchikova 2011: 191
[Indefinit]Bestimmendes_Element[pronomen]Fürwort [im Englischen und Deutschen]Sprache gliedern sich im Wesentlichen nach morphologischen Kriterien. Siemund / Perevozchikova 2011: 195
Die traditionelle Einordnung von [man]Beispiel als [Indefinit]Bestimmendes_Element[pronomen]Fürwort wird in Zweifel gezogen, andere Zuordnungsmöglichkeiten werden geprüft. Zifonun 2000: 232
In allen anderen syntaktischen Funktionen, so heißt es in den Grammatiken, werde suppletiv eine Form des [Indefinit]Bestimmendes_Element[pronomens]Fürwort [einer]Beispiel verwendet:
   a Man steht da nur so herum.
   b Das kann einen schon ärgern.
Zifonun 2000: 232