Annotationsreport Satzadverbial


Adverbialbestimmung

FEsAnzahl annotierter FEs
BEZUGSGRÖSSE24
FUNKTION5
SUBTYP2
UMSTANDSBESTIMMUNG24

Zweigliedriges Determinativkompositum mit ,-adverbial’ als bedeutungstragenden Kopf, (etym.) von lat. Ad-Verbum (=zum Verb gehörend). Relationales Nomen: Adverbial von etw. Mögliche Restvalenz: Adverbial von etw.. Mit „etw.“ ist hier der ganze Satz gemeint, auf den sich das Adverbial bezieht, nicht nur das Verb bzw. das vom Satz bezeichnete Geschehen.

Der bedeutungstragende Kopf der LE wird selbst als Realisierung des FE UMSTANDSBESTIMMUNG annotiert, da er in dem übergeordneten Kontext der Syntax als Umstandsbestimmung für in Sätzen beschriebene Sachverhalte interpretiert und ebenso verwendet wird. Das Erstglied der LE wird als FE BEZUGSGRÖSSE annotiert, weil sich die UMSTANDSBESTIMMUNG auf den gesamten Satz bezieht.

Kurzdefinition: Satzadverbiale sind Adverbiale, die sich auf den ganzen Satz beziehen (vielleicht, möglicherweise, wahrscheinlich etc.). Sie haben die Funktion, Einstellungen von Sprechern zu einem vom Satz bezeichneten Geschehen auszudrücken.

Belegstellen & AnnotationenQuellenAuffälligkeiten
Dazu gehören [Satz]Bezugsgrösse[adverbialia]Umstandsbestimmung (Modalpartikeln: vielleicht; Präpositionalgruppen: auf jeden Fall·, adverbial benutzte Adjektive: unbedingt, wortwörtlich) und Gradpartikeln (nur) oder temporale Angaben (sofort, jetzt gleich, ganz schnell·).Deppermann 2006: 255
So findet sich bei allen Präpositionen in der Regel die Kategorie ‚[Satz]Bezugsgrösse[adverbiale]Umstandsbestimmung‘ neben rein semantischen Unterscheidungskriterien wie ‚lokal‘ oder ‚temporal‘.Ballmer 2014: 229
Auf Bußmann beruft sich dann auch Thim-Mabrey (1988), die den Begriff zum ersten Mal im Titel eines Aufsatzes benutzt: "[Satz]Bezugsgrösse[adverbialia]Umstandsbestimmung und andere Ausdrücke im Vorvorfeld".Deppermann/ Fiehler 2006: 205
Der Unterschied zwischen [subjektorientiertem]Subtyp [Satz]Bezugsgrösse[adverbial]Umstandsbestimmung (John foolishly did not speak) und Modaladver-bial (John is not speaking foolishly) ist fürs Englische gut beschrieben (vgl. Bellert 1977: 340); im Deutschen ist der Unterschied unproblematisch, da er lexikalisch durch das Suffix –weise markiert wird: Hans antwortete nicht intelligent (Modaladverbial) und Hans antwortete intelligenterweise nicht ([subjektorientiertes]Subtyp[Satz]Bezugsgrösse[adverbial]Umstandsbestimmung) (vgl. Pittner 1999: 113). Stoltenburg 2012: 8
Schließlich zählen zu den [kontextspezifizierenden]Funktion [Satz]Bezugsgrösse [adverbialia]Umstandsbestimmung auch die etablierten Lokal-, Temporal- und Kausaladverbien.Stoltenburg 2012: 8
Die Fragen, die also im Rahmen dieser Untersuchung beantwortet werden, lauten: Sind Modalwörter/modale [Satz]Bezugsgrösse [adverbiale]Umstandsbestimmung projektionsneutral?Stoltenburg 2012: 11
So stellen Zifonun et al. (1997) fest, dass das Vorfeld am häufigsten vom Subjekt besetzt ist, gefolgt von [Satz]Bezugsgrösse [adverbialen]Umstandsbestimmung und vollständigen Nebensätzen.Waghäll Nivre et al. 2009: 130
Das [Satz]Bezugsgrösse[adverbial]Umstandsbestimmung bleibt dem Satz nebengeordnet, das bedeutet, dass es nicht vom Verb abhängig ist.Konkova 2009: 27
Zu den Supplementen gehören die [Satz]Bezugsgrösse [adverbiale]Umstandsbestimmung, die Verbgruppenadverbiale und die Abtönungspartikeln.Konkova 2009: 48
Die [kontextspezifizierenden]Funktion[Satz]Bezugsgrösse[adverbiale]Umstandsbestimmung können den Satz entweder mit oder ohne einen Parameter spezifizieren.Konkova 2009: 48
Die [quantifizierenden]Funktion [Satz]Bezugsgrösse[adverbiale]Umstandsbestimmung [vertreten die Frequenz- und Durativadverbiale]Funktion.Konkova 2009: 48
Die [nicht-parametrischen kontextspezifizierenden]Funktion [Satz]Bezugsgrösse[adverbiale]Umstandsbestimmung bezeichnen die kausalen, die finalen und die konditionalen Bedeutungen aus.Konkova 2009: 49
In (1f) schließlich wird das Vorfeld von einem [Satz]Bezugsgrösse[adverbial]Umstandsbestimmung eingenommen.Frey 2011: 1
Ein [Satz]Bezugsgrösse[adverbial]Umstandsbestimmung kann seiner Natur nach nicht topikal sein, eng fokussiert werden oder eine kontrastive Interpretation erfahren.Frey 2011: 1
Im Mittelfeld eines deutschen Satzes gibt es direkt oberhalb der Grundposition der [Satz]Bezugsgrösse[adverbiale]Umstandsbestimmung eine ausgezeichnete Position für Topiks, d.h. in dieser Position stehen Topiks und nur Topiks.Frey 2011: 5
(12a) zeigt, dass die topikale Phrase im Mittelfeld stehen kann; (12b) zeigt, dass dies nur vor einem [Satz]Bezugsgrösse[adverbial]Umstandsbestimmung möglich ist.Frey 2011: 5
Expletiven Elementen und [Satz]Bezugsgrösse[adverbialen]Umstandsbestimmung kann keine pragmatische Eigenschaft zugewiesen werden.Frey 2011:7
Ein solches ist aus prinzipiellen Gründen ein [Satz]Bezugsgrösse[adverbial]Umstandsbestimmung wie in (1f).Frey 2011: 7
Da nach Frey (2004b) nur Topiks vor die Grundposition der [Satz]Bezugsgrösse[adverbiale]Umstandsbestimmung gescrambelt werden können, folgt, dass Topiks die höchste Position im Mittelfeld einnehmen (zu einer vermeintlichen Ausnahme zu dieser Behauptung s. Abschnitt 2.3).Frey 2011: 5
Autoren, die annehmen, dass auch Adverbiale eine Grundposition haben, gehen davon aus, dass [Satz]Bezugsgrösse[adverbiale]Umstandsbestimmung eine sehr hohe Grundposition aufweisen.Frey 2011: 5
Vergleichen wir damit solche Sätze, in denen im Vorfeld ein [Satz]Bezugsgrösse[adverbial]Umstandsbestimmung steht, z.B. Bedauerlicherweise kommt Paul heute später:Dürscheidt/ Hefti 2006: 142
Steht ein solches Bewertungslexem am Satzanfang, ist es theoretisch sogar möglich, dass die Konstruktion zwei Lesarten hat, das Lexem also sowohl als [Satz]Bezugsgrösse[adverbial]Umstandsbestimmung oder als VP-Adverbial interpretiert werden kann.Dürscheidt/ Hefti 2006: 142
Konstruktionen mit Verberststellung im Nebensatz weisen also interessante Parallelen zu Verbzweitsätzen auf, bei denen im Vorfeld ein [Satz]Bezugsgrösse[adverbial]Umstandsbestimmung auftritt.Dürscheidt/ Hefti 2006: 142

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