Annotationsreport Standardlautung: Unterschied zwischen den Versionen
Aus Terminologisches Grundwissen der Gesprächs- und Diskurslinguistik: eine Lehr- und Lernplattform
(Die Seite wurde neu angelegt. (Varietät_Standard Frame hochgeladen)) |
|||
Zeile 2: | Zeile 2: | ||
<p align="right" class="norecolor" ><fehighlighter></fehighlighter></p> | <p align="right" class="norecolor" ><fehighlighter></fehighlighter></p> | ||
<arstatistic></arstatistic> | <arstatistic></arstatistic> | ||
− | |||
Determinativkompositum mit ,-lautung‘ als bedeutungstragendem Kopf, ,Lautung‘ ist deverbales Nomen von ''lauten'', im Sinne von ,etw. lautet nach einer bestimmten Form/Norm‘ hier nach dem STANDARD. Weiteres erwartbares FE: SPRECHER. | Determinativkompositum mit ,-lautung‘ als bedeutungstragendem Kopf, ,Lautung‘ ist deverbales Nomen von ''lauten'', im Sinne von ,etw. lautet nach einer bestimmten Form/Norm‘ hier nach dem STANDARD. Weiteres erwartbares FE: SPRECHER. | ||
Zeile 9: | Zeile 8: | ||
<u>Kurzdefinition:</u> Mit Standardlautung ist die einheitliche Aussprache des normierten Standards gemeint. | <u>Kurzdefinition:</u> Mit Standardlautung ist die einheitliche Aussprache des normierten Standards gemeint. | ||
− | |||
− | |||
{| class="wikitable" | {| class="wikitable" | ||
Zeile 18: | Zeile 15: | ||
!Auffälligkeiten | !Auffälligkeiten | ||
|- | |- | ||
− | |Das Duden Aussprachewörterbuch (1990: 29f) nennt die unten folgenden allgemeinen Merkmale der [deutschen]<sub>Regionalität</sub> ['''Standard | + | |Das Duden Aussprachewörterbuch (1990: 29f) nennt die unten folgenden allgemeinen Merkmale der [deutschen]<sub>Regionalität</sub> ['''Standard''']<sub>Standard</sub>'''lautung'''. |
|Siepmann 2002: 11 | |Siepmann 2002: 11 | ||
| | | | ||
|- | |- | ||
− | |In diesem Zusammenhang ist erneut auf die Unterscheidung von Standarddeutsch und dialektaler Ausprägung des Deutschen als eine weitere der vielen bestehenden Beschreibungsebenen hinzuweisen; vgl. dazu die in Kapitel 2.1, S. 11, aufgeführte Charakterisierung der [deutschen]<sub>Regionalität</sub> ['''Standard | + | |In diesem Zusammenhang ist erneut auf die Unterscheidung von Standarddeutsch und dialektaler Ausprägung des Deutschen als eine weitere der vielen bestehenden Beschreibungsebenen hinzuweisen; vgl. dazu die in Kapitel 2.1, S. 11, aufgeführte Charakterisierung der [deutschen]<sub>Regionalität</sub> ['''Standard''']<sub>Standard</sub>'''lautung''' [des Duden Aussprachewörterbuchs]<sub>Normierungsort</sub> (1990). |
|Siepmann 2002: 52 | |Siepmann 2002: 52 | ||
| | | | ||
|- | |- | ||
− | |Ziel war es, durch die Regeln so viele Varianten zu erzeugen, daß sich unter ihnen alle Formen befinden, die unter Umständen produziert werden können (im Rahmen einer [deutschen]<sub>Regionalität</sub> ['''Standard | + | |Ziel war es, durch die Regeln so viele Varianten zu erzeugen, daß sich unter ihnen alle Formen befinden, die unter Umständen produziert werden können (im Rahmen einer [deutschen]<sub>Regionalität</sub> ['''Standard''']<sub>Standard</sub>l'''autung''' [ohne zu große dialektale Einflüsse]<sub>Realisierungsart</sub>). |
|Wesenick 1995: 5 | |Wesenick 1995: 5 | ||
| | | | ||
|- | |- | ||
− | |Es wird immer als solches ausgesprochen. Die [hochdeutsche]<sub>Regionalität</sub> ['''Standard | + | |Es wird immer als solches ausgesprochen. Die [hochdeutsche]<sub>Regionalität</sub> ['''Standard''']<sub>Standard</sub>'''lautung''' verlangt hingegen in verschiedenen Positionen eine Vokalisierung zu unsilbischem a. |
|Siebenhaar/Voegeli 1997: 78 | |Siebenhaar/Voegeli 1997: 78 | ||
| | | | ||
|- | |- | ||
− | |...vielmehr soll die linguistische Richtigkeit des zweiten, silbenbasierten Ansatzes gezeigt werden, und zwar als Beschreibung der schriftlichen Repräsentation der [norddeutsch geprägten]<sub>Regionalität</sub> ['''Standard | + | |...vielmehr soll die linguistische Richtigkeit des zweiten, silbenbasierten Ansatzes gezeigt werden, und zwar als Beschreibung der schriftlichen Repräsentation der [norddeutsch geprägten]<sub>Regionalität</sub> ['''Standard''']<sub>Standard</sub>'''lautung''', in der Ambisyllabizität eine zentrale Rolle spielt. |
|Becker 2009: 64 | |Becker 2009: 64 | ||
| | | | ||
|- | |- | ||
− | |Das Argument, dass kurze offene Tonsilben in der [deutschen]<sub>Regionalität</sub> ['''Standard | + | |Das Argument, dass kurze offene Tonsilben in der [deutschen]<sub>Regionalität</sub> ['''Standard''']<sub>Standard</sub>'''lautung''' nun mal verboten sind, kann man hier nicht verwenden, denn dies gilt es ja gerade zu zeigen. |
|Becker 2009: 65 | |Becker 2009: 65 | ||
|Support-Verb | |Support-Verb | ||
|- | |- | ||
− | |Dabei ist der Lese-und Schreibunterricht das Vehikel, mit dem diese [deutsche]<sub>Regionalität</sub> ['''Standard | + | |Dabei ist der Lese-und Schreibunterricht das Vehikel, mit dem diese [deutsche]<sub>Regionalität</sub> ['''Standard''']<sub>Standard</sub>'''lautung''' dann im 19. Jahrhundert in allen Schichten durchgesetzt wird. |
|Günther 1997: 82 | |Günther 1997: 82 | ||
| | | | ||
|- | |- | ||
− | |[Die Sprecher]<sub>Sprecher</sub> [realisierten]<sub>Support</sub> die [deutsche]<sub>Regionalität</sub> ['''Standard | + | |[Die Sprecher]<sub>Sprecher</sub> [realisierten]<sub>Support</sub> die [deutsche]<sub>Regionalität</sub> ['''Standard''']<sub>Standard</sub>'''lautung''' [ohne dialektale Einfärbungen]<sub>Realisierungsart</sub>. |
|Sendlmeier/Seebode 2006: 1 | |Sendlmeier/Seebode 2006: 1 | ||
|Support-Verb | |Support-Verb | ||
|- | |- | ||
− | |Die beiden in unserer Untersuchung verwendeten nd. Mundarten repräsentieren | + | |Die beiden in unserer Untersuchung verwendeten nd. Mundarten repräsentieren das Niedersächsische. Diese Wahl liegt nahe, da in der Literatur keinem anderen nd. Dialekt einmaßgeblicher Einfluß auf die Entwicklung der [nhd.]<sub>Regionalität</sub> ['''Standard''']<sub>Standard</sub>'''lautung''' zugeschrieben wird. |
|Schmidt/Vennemann 1985: 2 | |Schmidt/Vennemann 1985: 2 | ||
| | | | ||
|- | |- | ||
− | |Es wird in der Abhandlung aus den Meßergebnissen zwar richtig gefolgert, daß die Überlänge dem Hochdeutschen ganz allgemein oder einer [hochdeutschen]<sub>Regionalität</sub> ['''Standard | + | |Es wird in der Abhandlung aus den Meßergebnissen zwar richtig gefolgert, daß die Überlänge dem Hochdeutschen ganz allgemein oder einer [hochdeutschen]<sub>Regionalität</sub> ['''Standard''']<sub>Standard</sub>'''lautung''' nicht angehört. |
|Kohler 2001: 389 | |Kohler 2001: 389 | ||
| | | | ||
|- | |- | ||
− | |Es sei aber darauf hingewiesen, dass alle bis jetzt erschienenen Wörterbücher in ihren Ausspracheangaben zur [deutschen]<sub>Regionalität</sub> ['''Standard | + | |Es sei aber darauf hingewiesen, dass alle bis jetzt erschienenen Wörterbücher in ihren Ausspracheangaben zur [deutschen]<sub>Regionalität</sub> ['''Standard''']<sub>Standard</sub>'''lautung''' bzw. Hochlautung auf der Unterscheidung zwischen [e:] und [ɛ:] bestehen. |
|Hoyem/Zickfeldt 2004: 38 | |Hoyem/Zickfeldt 2004: 38 | ||
| | | | ||
|} | |} | ||
+ | |||
[[Category:Annotationsreport|Standardlautung]][[Category:Ebene 2]] | [[Category:Annotationsreport|Standardlautung]][[Category:Ebene 2]] |
Aktuelle Version vom 31. August 2018, 14:15 Uhr
Farben einblenden (Benötigt aktiviertes JavaScript)
FEs | Anzahl annotierter FEs |
---|---|
NORMIERUNGSORT | 1 |
REALISIERUNGSART | 2 |
REGIONALITÄT | 11 |
SPRECHER | 1 |
STANDARD | 11 |
Determinativkompositum mit ,-lautung‘ als bedeutungstragendem Kopf, ,Lautung‘ ist deverbales Nomen von lauten, im Sinne von ,etw. lautet nach einer bestimmten Form/Norm‘ hier nach dem STANDARD. Weiteres erwartbares FE: SPRECHER.
Das Erstglied der LE wird selbst als STANDARD annotiert.
Kurzdefinition: Mit Standardlautung ist die einheitliche Aussprache des normierten Standards gemeint.
Belegstellen & Annotationen | Quellen | Auffälligkeiten |
---|---|---|
Das Duden Aussprachewörterbuch (1990: 29f) nennt die unten folgenden allgemeinen Merkmale der [deutschen]Regionalität [Standard]Standardlautung. | Siepmann 2002: 11 | |
In diesem Zusammenhang ist erneut auf die Unterscheidung von Standarddeutsch und dialektaler Ausprägung des Deutschen als eine weitere der vielen bestehenden Beschreibungsebenen hinzuweisen; vgl. dazu die in Kapitel 2.1, S. 11, aufgeführte Charakterisierung der [deutschen]Regionalität [Standard]Standardlautung [des Duden Aussprachewörterbuchs]Normierungsort (1990). | Siepmann 2002: 52 | |
Ziel war es, durch die Regeln so viele Varianten zu erzeugen, daß sich unter ihnen alle Formen befinden, die unter Umständen produziert werden können (im Rahmen einer [deutschen]Regionalität [Standard]Standardlautung [ohne zu große dialektale Einflüsse]Realisierungsart). | Wesenick 1995: 5 | |
Es wird immer als solches ausgesprochen. Die [hochdeutsche]Regionalität [Standard]Standardlautung verlangt hingegen in verschiedenen Positionen eine Vokalisierung zu unsilbischem a. | Siebenhaar/Voegeli 1997: 78 | |
...vielmehr soll die linguistische Richtigkeit des zweiten, silbenbasierten Ansatzes gezeigt werden, und zwar als Beschreibung der schriftlichen Repräsentation der [norddeutsch geprägten]Regionalität [Standard]Standardlautung, in der Ambisyllabizität eine zentrale Rolle spielt. | Becker 2009: 64 | |
Das Argument, dass kurze offene Tonsilben in der [deutschen]Regionalität [Standard]Standardlautung nun mal verboten sind, kann man hier nicht verwenden, denn dies gilt es ja gerade zu zeigen. | Becker 2009: 65 | Support-Verb |
Dabei ist der Lese-und Schreibunterricht das Vehikel, mit dem diese [deutsche]Regionalität [Standard]Standardlautung dann im 19. Jahrhundert in allen Schichten durchgesetzt wird. | Günther 1997: 82 | |
[Die Sprecher]Sprecher [realisierten]Support die [deutsche]Regionalität [Standard]Standardlautung [ohne dialektale Einfärbungen]Realisierungsart. | Sendlmeier/Seebode 2006: 1 | Support-Verb |
Die beiden in unserer Untersuchung verwendeten nd. Mundarten repräsentieren das Niedersächsische. Diese Wahl liegt nahe, da in der Literatur keinem anderen nd. Dialekt einmaßgeblicher Einfluß auf die Entwicklung der [nhd.]Regionalität [Standard]Standardlautung zugeschrieben wird. | Schmidt/Vennemann 1985: 2 | |
Es wird in der Abhandlung aus den Meßergebnissen zwar richtig gefolgert, daß die Überlänge dem Hochdeutschen ganz allgemein oder einer [hochdeutschen]Regionalität [Standard]Standardlautung nicht angehört. | Kohler 2001: 389 | |
Es sei aber darauf hingewiesen, dass alle bis jetzt erschienenen Wörterbücher in ihren Ausspracheangaben zur [deutschen]Regionalität [Standard]Standardlautung bzw. Hochlautung auf der Unterscheidung zwischen [e:] und [ɛ:] bestehen. | Hoyem/Zickfeldt 2004: 38 |