Apokoinu-Konstruktion
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Inhaltsverzeichnis
Definition
Eine Apokoinu-Konstruktion (griech. ἀπὸ κοινοῦ, ‚vom Gemeinsamen‘), auch ,Drehsatz‘ genannt, ist eine syntaktische Konstruktion, bei der ein Sprecher eine sprachliche Einheit (B) sowohl auf den vorangehenden Satzteil (A) als auch auf den nachfolgenden Satzteil (C) bezieht. Der gemeinsame Teil B der Konstruktion wird Koinon genannt. Das Koinon steht meist in Mittelstellung zwischen den Teilen A und C, sodass sowohl A-B als auch B-C eine wohlgeformte Satzkette bilden. Eine A-B-C-Konstruktion ist dagegen nicht möglich. Man kann zwischen einer vollständigen, also satzverknüpfenden, und einer unvollständigen, also satzgliedverknüpfenden Apokoinu-Konstruktion unterscheiden.
Beispiele
Apokoinu-Konstruktion Transkriptionsbsp Solo.PNG
Das dargestellte Beispiel lässt sich wie folgt aufteilen:
„da warst du aber auch nicht“ (Teil A) „da„ (Teil B/Koinon) „hat der das nicht gemacht“ (Teil C)
Man kann aus den gegebenen Teilen sowohl einen vollständigen A-B-Satz („da warst du aber auch nicht da“), als auch einen B-C-Satz („da hat er das nicht gemacht“) formen. Eine A-B-C Konstruktion dagegen ergibt wenig Sinn. „da“ fungiert dabei als Koinon und konstruiert ein vollständiges, also satzverknüpfendes Apokoinu.
Verwandte Begriffe
Relevanter Wissensrahmen (Frame)
Apokoinu-Konstruktion evoziert den Apokoinu-Frame.
In der Definition wurden die folgenden Frame-Elemente verwendet:
SPRECHER
SPEZIELLES_MERKMAL (verwendet als „meist in Mittelstellung zwischen den Teilen A und C“)
ART_UND_WEISE (verwendet als „vollständigen“ , „unvollständigen“)
FUNKTION (verwendet als „satzverknüpfenden“ , „satzgliedverknüpfenden“)
Kategorie:
Ebene 1