Annotationsreport Sequenzielle Implikation


Konditionelle_Relevanz

Inhaltsverzeichnis

    FEsAnzahl annotierter FEs
    GESPRÄCHSBEITRAG_11
    GESPRÄCHSBEITRAG_26
    GESPRÄCHSBEITRÄGE3
    SEQUENZIELLE_BEDINGUNG10
    STATUS1

    Deverbales Nomen von implizieren: ‚etw. impliziert etw.’ Zentrale FE: GESPRÄCHSBEITRAG_1 und SEQUENZIELLE_BEDINGUNG. Was ein GESPRÄCHSBEITRAG_1 für den GESPRÄCHSBEITRAG_2 impliziert, wird durch den ersten Teil des Mehr-Wort-Lexems ‚sequenziell’ näher bestimmt; es ist eine sequenzielle Bedingung für den GESPRÄCHSBEITRAG_2, auf den GESPRÄCHSBEITRAG_1 einzugehen. Annotiert wird der erste Teil daher als FE SEQUENZIELLE_BEDINGUNG.

    Kurzdefinition: Mit sequenzieller Implikation wird ein Phänomen aus dem Bereich der Sequenzialität gesprochener Sprache bezeichnet, bei dem der erste Gesprächsbeitrag einer Paarsequenz für den folgenden Gesprächsbeitrag die normative Erwartungshaltung aufbaut, dass der zweite Gesprächsbeitrag sequenziell, z. B. thematisch, auf den ersten Gesprächsbeitrag Bezug nimmt.

    Belegstellen & AnnotationenQuellenAuffälligkeiten
    Meine Gesamtanalyse konversationeller Fragen ergab, dass konversationelle Fragen mit unterschiedlichen semantischen Beziehungen zum Vorgängerturn (Neufokussierung versus Fokuserweiterung) und unterschiedlich letzte Tonhöhenbewegungen unterschiedliche Fragetypen konstituieren, die auch [unterschiedliche] [sequenzielle]Sequenzielle_Bedingung Implikationen [für die konditionell relevante Antwort]Gesprächsbeitrag_2 nahelegen.Selting 2006: 118
    Als wichtigste Kennzeichen von sprachlichen Äußerungen bzw. Sätzen, die in Gesprächen gesagt werden, nannte Streeck in Anlehnung an Schegloff 1979: (…)*sie sind von voraufgegangenen Äußerungen geprägt, haben "[sequenzielle]Sequenzielle_Bedingung Implikation" [für die nächsten Äußerungen]Gesprächsbeitrag_2, treten also nicht isoliert auf (…).Selting 1995: 11
    Die [über die zweite Sequenzposition hinausgreifende]Status[sequenzielle]Sequenzielle_Bedingung Implikation [dieses Paarsequenztypus]Gesprächsbeiträge manifestiert sich auch darin, daß der Rezipient einer Fokussierungsaufforderung seine Bestätigungsäußerung oft in einer Frageintonation (z.B. Ja? oder Bitte?) realisiert.Bergmann 1981: 35
    Wesentlich dabei ist die Erfassung der [sequenziellen]Sequenzielle_Bedingung Implikationen [von Aktivitätstypen]Gesprächsbeiträge, also wann sie jeweils eingesetzt werden und welche systematischen interaktiven Folgen sie haben – also auch: welche kommunikativen Chancen und Risiken damit verbunden sind.Spranz-Fogasy 2008: 57
    Die [sequenziellen]Sequenzielle_Bedingung Implikationen [von Aktivitäten]Gesprächsbeiträge sind zugleich auch Hinweise auf die Folgen für die Beziehung der Gesprächspartner und auf die Folgen für die Bereitschaft von Patienten, Auskunft zu geben, Diagnosen zu verstehen oder Therapiemaßnahmen zu befolgen.Spranz-Fogasy 2008: 57
    Als Produkte interaktiv entfalteter kommunikativer Prozesse zwischen konkreten, einzelnen Individuen unterscheiden sich sprachliche Äußerungen und - für die Linguistik umso bedeutsamer - Sätze, die in Gesprächen gesagt werden, von ihren schriftsprachlichen Nachfahren vor allem in folgenden übergreifenden Aspekten: (…) sie sind von voraufgegangenen Äußerungen geprägt, haben „[sequenzielle]Sequenzielle_Bedingung Implikationen" [für nächste Äußerungen]Gesprächsbeitrag_2, treten also nicht isoliert auf; (…).Streeck 1983: 74 f.
    Würde dieser nächste Turn stattdessen dazu benutzt, die Korrektur eines Fehlers im gegenwärtigen Turn zu initiieren, dann „würde die [sequenzielle]Sequenzielle_Bedingung Implikation [des gegenwärtigen Turns]Gesprächsbeitrag_1 aus ihrer natürlichen Umgebung vertrieben und ginge zumindest für diesen Turn verloren.Streeck 1983: 86
    Daß die Unterscheidung selbst signifikant ist, ergibt sich daraus, daß Antworten und Feststellungen ihrerseits [unterschiedliche] [sequenzielle]Sequenzielle_Bedingung Implikationen [für den jeweils nächsten Turn]Gesprächsbeitrag_2 haben: Antworten sind - in der Regel - sequenzbeendend, während Feststellungen sehr wohl sequenzeröffnend sein können.Streeck 1983: 91
    Die hier in Anspruch genommenen Ordnungs- und Verständigungsmechanismen sind die beschriebenen, wobei die von ihnen bereitgestellten Lösungen den zusätzlich hinzutretenden Umständen angepaßt sind, z. B. dem, daß eine erste Gesprächssequenz an keine vorangegangene anknüpfen kann oder eine letzte so konstruiert sein sollte, daß sie [sequenzielle]Sequenzielle_Bedingung Implikationen [für weitere Turns]Gesprächsbeitrag_2 nicht enthält).Streeck 1983: 97
    Meine Gesamtanalyse konversationeller Fragen ergab, daß konversationelle Fragen mit unterschiedlichen semantischen Beziehungen zum Vorgängerturn (Neufokussierung versus Fokusweiterführung) und unterschiedlicher letzter Tonhöhenbewegung unterschiedliche Fragetypen konstituieren, die auch unterschiedliche [sequenzielle]Sequenzielle_Bedingung Implikationen [für die konditionell relevante Antwort]Gesprächsbeitrag_2 nahelegen.Selting 1993: 130

    Kategorien:

    Annotationsreport|Sequenzielle ImplikationEbene 2
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